Donnerstag, 10. Mai 2007

Schwere Unruhen in Algerien

Beginn:
Mitte des Jahres 1988 ereigneten sich schwere Unruhen, ab 1991 fanden Kämpfe und heftige Straßenschlachten statt.

Verlauf des Krieges:
1988:
Schwere Unruhen Mitte des Jahres
1991:Unruhen, heftige Straßenschlachten und Terror gegen militärische Ziele
Kommunalwahlen dabei siegte die FIS (religiöse Partei); aber der Gründer wurde
Festgenommen, weil er im algerischen Krieg für die Unabhängigkeit kämpfte.
1992:Annullierung der Kommunalwahlen, Verbot der FIS -> Anfang des Bürgerkriegs
Seit Anfang dieses Jahres wurden mehr als 70000 Menschen Opfer dieser Anschläge.
1993:ereigneten sich Angriffe bzw. Bombenanschläge, die meist von einer Gruppe Arbeitslosen und Kriminellen (GLA) gegen Zivillisten ausgeübt worden ist.
1997: Am 5. Juni Parlamentswahlen.
Im Juli ereignete sich eine Welle von Terrorakten im Großraum Algier, wobei 29 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Behörden der Stadt haben verschärfte Sicherheitsmaßnahmen an öffentlichen Plätzen angeordnet. Künftig sind Durchsuchungen von Kunden und Besuchern auf Märkten, in Sportstadien, Restaurants sowie in Bussen oder Kinosälen angeordnet. Diese Orte waren in den vergangenen Tagen wiederholt Ziele von blutigen Anschlägen. Angesichts der beginnenden Ferienzeit sollen künftig auch die Strände stärker bewacht werden als in den Jahren zuvor, da die Überfälle und Angriffe nicht aufhören.
Am 16.Juli wurde der Gründer der FIS Abassi Madani aus dem Gefängnis freigelassen.
Die Regierung wollte damit den ersten Versuch starten das Land zu befriedigen und zu beruhigen.
August:
Premierminister Ouyahia hat versprochen die Gewalt im Land zu beenden. Doch seit dieser Zeit ist der Terror nur noch schlimmer geworden.
Außerdem überfallen moslemische Extremisten Dörfer von Algier und schneiden Frauen und Kindern die Kehle durch.
Kurze Zeit später hat die FIS alle Kämpfer zu einer Waffenruhe ab dem 1.Oktober 1997 aufgerufen.
1998:
Mehr als 1100 Mitglieder der Untergrundorganisation Islamische Armee des Heils (AIS) haben im Osten Algeriens das Amnestieangebot von Präsident angenommen. Die Rebellen stellten nach Ablauf des Ultimatums die Kämpfe ein und gaben die Waffen ab. Mit dem Abkommen soll der langjährige Bürgerkrieg in Algerien beendet werden.
Dezember:
erreicht der blutige Terror muslimischer Extremisten wie in den vergangenen Jahren während des Fastenmonats Ramadan seinen Höhepunkt. Bei einer Welle von grausamen Massakern werden mehr als 200 Menschen umgebracht.
2001:
Bei den Unruhen zwischen Berbern und Sicherheitskräften in Algerien sind mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. Die Kabylen oder Berber, die ein Fünftel der 31 Millionen Einwohner Algeriens stellen, sehen sich durch die arabische Mehrheit diskriminiert und fordern mehr Anerkennung.
2002: Am 30. Mai fanden in Algerien seit mehr als zehn Jahren die ersten Parlamentswahlen statt. Die Regierung in Algerien hoffte, mit der Parlamentswahl mehr Ruhe ins Land zu bringen.


Opferzahlen:

· 1992 waren 70.000Menschen Opfer von Anschlägen
· 1997 waren 29 Menschen Opfer einer Welle von Terrorakten
· 1998 wurden mehr als 200 Menschen Opfer einer Massakern Welle
· 2001 sind 50 Menschen bei Unruhen zwischen Berbern und Algerien gestorben



Konfliktparteien und ihre Ziele:
Islamische Gruppen: Schätzungen gehen von 600 Gruppen mit 10 bis mehreren hundert Mitgliedern aus, die größte Gruppe ist die "Bewaffnete Islamische Gruppe" (GIA) = "Kampf gegen den Staat". Ziel: Schaffung eines islamischen Staates.
Der Staat: Beendung des Konfliktes mit Gewalt, wirtschaftliche Annäherung an die EU bzw. an die USA sowie Eindämmung des islamischen Fundamentalismus.
Die FIS: religiöse Partei, gebildet 1989; Sieger der Kommunalwahlen; Verbot dieser Partei; 1993 Gründung der Kampftruppe AIS (Islamische Armee des Heils).

Ursachen des Krieges:
Wirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise und der sich ausbreitende islamische Fundamentalismus.

Folgen und Auswirkungen:
National: Viele Tote bei Bombenanschlägen und anderen Terroraktionen (regelrechte Mordaktionen, wobei den Opfern meist brutal die Kehlen durchgeschnitten werden).

Seit 1992 wurden mehr als 70.000 Menschen Opfer dieser Anschläge. Erschwerung des wirtschaftlichen Aufschwungs, Verzweiflung gegenüber der Regierung.
International: Rückzug aller ausländischen Botschaften aus Algerien, keine Investitionen von ausländischen Firmen in Algerien, d.h. kein wirtschaftlicher Aufschwung.

Die deutsche Regierung glaubt nicht, das die algerische Regierung in die Massaker verwickelt ist. Der deutsche Außenminister Kinkel hat bei den deutschen Geheimdiensten und denen der westlichen Partnerländer nachgefragt: "Die klare Antwort war: Es gibt keinerlei Erkenntnisse für eine Verstrickung der algerischen Regierung."

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